Dem extremen Moment Dauer verleihen
eine theoretische und praktische Performancearbeit

Im Verlauf des Workshops führen theoretische Beiträge in die Entstehungsgeschichte der Aktionskunst bis hin zur gegenwärtigen Avantgarde der Performancekunst ein. Es wird anhand von Bild und Textmaterial, die Geschichte der Kunst gewordenen menschlichen Handlung umrissen. Angefangen von den Futuristen, die mit ihrer Forderung "Verbrennt die Museen!" bereits Anfang letzten Jahrhunderts provozierten, bis hin zu modernen Performancearbeiten von Künstlern wie Stelarc und Orlan, die sich mit der Erweiterung des Körpers durch Technik oder mit Schönheitschirurgie auseinandersetzen.

An den folgenden zwei Tagen lernen die Teilnehmer in Gruppen- und Einzelübungen verschiedene Ansätze performativen Handelns kennen. Die praktische Arbeit wird von vertiefenden Exkursen zu ausgewählten Künstlern und historischen Positionen wie Marina Abramovic oder Chris Burden durchzogen. Auch aktuelle Ansätze von Künstlern wie Boris Nieslony, Alastair MacLennan oder Zhang Huan werden hier vorgestellt. Das Verhältnis zwischen theoretischem und praktischem Arbeitsanteil legen die Teilnehmer dabei zum großen Teil selbst fest.

Am zweiten Tag kann auch der Außenraum (Stadtraum) als Handlungsort genutzt werden, um so den wichtigen Aspekt der Öffentlichkeit von Performance mit einzubeziehen. Die Teilnehmer werden mit den Prinzipien der Performancearbeit in Abgrenzung zu anderen Kunstformen konfrontiert werden und eine eigene, vielfältige Formensprache erkennen. Als Ausgangspunkt der performativen Handlung steht dabei immer der eigene Körper in Auseinandersetzung mit Zeit und Raum im Mittelpunkt. Es finden Auseinandersetzungen mit der eigenen Identität in Kommunikation mit dem “Anderen“ (sei es Material, ein Publikum oder ein Partner) statt. Am Ende steht das Ziel, eine eigene handlungsbezogene Arbeit zu entwickeln.

Die Ergebnisse dieses Workshops können die Teilnehmer nach eigenem Wunsch bei einer öffentlichen Präsentation vorzeigen.